Reise zur Partnergemeinde in Sztum im Mai 2019
- 15 Jahre EU-Beitritt Polens
- 20 Jahre Partnerschaft Sztum -Val de Reuil
- 25 Jahre Partnerschaft Sztum - Ritterhude und
- 30 Jahre Partnerschaft Val de Reuil - Ritterhude.
Schon oft haben wir an den Gedenkveranstaltungen anlässlich des polnische Nationalfeiertags am 3. Mai teilgenommen. Dieser Tag erinnert an die Verabschiedung der Verfassung im Jahre 1791, die als älteste moderne Verfassung Europas und nach der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 17. September 1787 als zweitälteste der Welt bezeichnet wird.
Gerade in schwierigen Zeiten, in denen der europäische Gedanke von einigen rechten Bewegungen angezweifelt wird und der Brexit die Gemeinschaft beschäftigt, ist es besonders wichtig, dass die Bürger der Partnerkommunen bei allen Gelegenheiten bekräftigen, dass sie nicht an Europa zweifeln und sich gemeinsam für den Frieden und die Demokratie einsetzen und mit unseren Städtepartnerschaften ein deutliches Signal für die Bedeutung der EU setzen. Ein sichtbares Zeichen ist daher das Zusammenstehen und die Kranzniederlegung an dem Denkmal, das uns an unsere gemeinsame kriegerische Vergangenheit erinnert. Denn wir alle wissen: Europa ist unsere gemeinsame Zukunft.
In einer Festveranstaltung am 4. Mai haben alle drei Partnerstädte eine Erklärung unterzeichnet, in der sie ihren gemeinsamen Willen erklären, die Partnerschaften fortzusetzen und zu bereichern. Gemeinsam mit den Bewohnern der drei Partnergemeinden wolle man die Idee eines vereinten Europas weiter unterstützen, in dem Freiheit, Demokratie, Toleranz, Sicherheit, Gerechtigkeit und Solidarität die wichtigsten Werte sind. Unser Beispiel und die Erfolge langjähriger Partnerschaften beweisen, dass die Idee eines gemeinsamen Europas nicht nur möglich, nützlich, nicht einschränkend und kreativ ist, sondern auch für die globale Herausforderungen und zur Erhaltung des Friedens notwendig ist.
Begleitet wurde die Delegation durch Läufergruppen aus den Partnerstädten. Im Anschluss an die offizielle Kranzniederlegung am 3. Mai wird in jedem Jahr der Solidarnosc–Lauf von dem Leichtathletikverein Zantyr Sztum organisiert. Die Teilnahme von Läufern aus den Partnergemeinden ist inzwischen Tradition. Hier gibt es eine Laufstrecke von fünf bzw zehn km und eine Nordic Walking Strecke über fünf km. Zum wiederholten Mal hat Mokthar Benhari aus Val de Reuil die 10-km-Distanz gewonnen, gefolgt von Bartosz Mazerski und Krysztof Garbowski vom Sportclub Zantyr. Auch die Bürgermeister aus Val de Reuil und Sztum haben sich an diesem Lauf beteiligt. Bürgermeisterin Susanne Geils bedauerte es sehr, wegen akuter Beschwerden im Kniegelenk nicht an den Start gehen zu können. Auf der Walkingstrecke konnte Ilse Wöhler aus Ritterhude in Ihrer Altersklasse den ersten Platz belegen - wir gratulieren an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich. Selbst der einsetzende Regen konnte die gute Stimmung bei den Läufen nicht verderben und alle kamen zufrieden ins Ziel.
Die nächste Laufveranstaltung findet im Oktober in Val de Reuil statt. Dort trifft sich die große Läuferfamilie wieder beim großen Seine-Eure-Marathon. Interessierte Läufer aus Ritterhude sind herzlich eingeladen, sich hierzu anzumelden und unsere Mannschaft zu unterstützen. Dort werden auch Staffeln – sogenannte Ekiden - mit sechs Läufern aufgestellt, die die Marathondistanz als Staffel laufen. Ganz besonders viel Spaß macht dann auch die Teilnahme in der gemischten Europastaffel Ritterhude / Sztum / Val de Reuil, die inzwischen Tradition ist.
Ein besonderer Programmpunkt der Reise war der Besuch des in Danzig sehr umstrittenen Weltkriegsmuseums (Eröffnung 2017). Hier ist die Geschichte der beiden Weltkriege und vor allem auch die Auswirkungen auf Polen dargestellt. Ein kurzer Bummel durch das wunderbare Danzig rundete den Besuch ab.
Die Begegnungen mit den Freunden aus Sztum und Val de Reuil endete mit einem fröhlichen Abschieds-Grillabend mit polnischen Spezialitäten und dem Versprechen, diese wertvollen Begegnungen fortzusetzen und noch weiter auf viele andere Bereiche auszuweiten und somit auf eine breite Basis zu stellen. Ganz besonders liegt allen Beteiligten die Einbeziehung der Jugend in diesen Austausch am Herzen, die die Tradition der Gründerväter der Partnerschaften fortsetzen und den Austausch weiterhin mit Leben füllen.