STOLPERSTEINE - Ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig
STOLPERSTEINE nennt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig die kleinen Betonquader mit Messingtafel, die er seit 1995 im Bürgersteig vor den Häusern verlegt, in denen die Opfer einst lebten.
Die Inschrift der Tafel gibt Auskunft über ihren Namen, ihr Alter und ihren Weg in den Tod. Mit Hammer und Schlagbuchstaben meißelt er die Schrift in das Metall und verankert dann die Platte auf einem zehn mal zehn Zentimeter großen Betonstein, der im Bürgersteig so versenkt wird, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt. Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn.
Bis heute hat er in Deutschland und im europäischen Ausland in über 850 Kommunen mehr als 45.000 Stolpersteine verlegt, darunter neun in Ritterhude.
Zur Erinnerung an die ehemals in Ritterhude lebenden Juden wurden seit dem Jahre 2005 Gedenksteine auf den Gehwegen vor den Häusern der Familien verlegt:
- Leopold Sinasohn, geb. 1877, ermordet 1938
vor dem Haus in der Dorfstraße 62, Platjenwerbe
- Eheleute Johannes und Erna Cohen sowie deren Tochter Ingeborg,
deportiert 1931, gestorben in Minsk;
vor dem Haus Goethestraße 42, Ritterhude
- Eheleute Hartog und Paula ter Berg,
deportiert 1941, ermordet in Minsk,
vor dem Haus in der Riesstraße 39, Ritterhude
- Eheleute Jacob und Berta Simon sowie deren Sohn Norbert,
deportiert 1941, ermordet in Minsk,
vor dem Haus Goethestraße 28 / Ecke Windmühlenstraße
In einem kürzlich erschienenen Buch "Stolpersteine - biografische Spurensuche" werden auch Details zu den Biografien der Familien ter Berg und Simon geschildert.
Dokumente
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Familie Simon (25 kB) |
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Familien ter Berg und Hartog (13 kB) |
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Hinweise zum Buchtitel "Stolpersteine -biografische Spuren" (627 kB) |