Sanierung der alten Mühle
Mühle nach der Restaurierung© Günter SchotgeDie Gemeinde Ritterhude hat im Jahr 2003 das ca. 1000 m² große Mühlengelände mit Fördermitteln aus der Ortskernsanierung gekauft. Nach dem Abriss der Schuppen und des Getreidesilos stand noch der alte Mühlenkern auf dem Gelände an der Windmühlenstraße.
Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt haben sich BürgerInnen aktiv an der Gestaltung der alten Mühle beteiligt und nachstehende Vorschläge für die zukünftige Nutzung der Mühle erarbeitet.
1. Nutzung der Mühle
- als Aussichtsplattform mit Blick auf die Hammeniederung, den Weyerberg, die Stadt Bremen
- als Industriedenkmal mit Informationen zur Geschichte und früheren Betrieb der Mühle sowie die Einrichtung eines Museums durch den Heimatverein, das zusammen mit der Schleuse und der Aussichtsplattform für einen Ortspaziergang touristisch genutzt werden könnte und
- für nicht kommerzielle, private Veranstaltungen wie z. B. Familienfeiern, Trauungen, als Treffpunkt nach Beerdigungen usw. und kleine, aber feine kulturelle Angebote wie (Ausstellungen, Lesungen und Konzerte)
2. das sanierte Mühlengebäude in den Abend- und Nachtstunden als Wahrzeichen Ritterhudes anzustrahlen
3. die Mühle durch einen Trägerverein betreuen zu lassen.
Ritterhuder Mühle - Planzeichnung außen
Als Mitglied der Arbeitsgruppe hatte Architekt Hans-Joachim Riemer aus der Windmühlenstraße einen Vorentwurf für die Gestaltung des Mühlengebäudes nach den Vorstellungen der Arbeitsgruppe erarbeitet.
Dabei wurde berücksichtigt, dass die Bausubstanz alle oben genannten Nutzungen zulässt sowie die alten Treppen erneuert werden müssen.
Das Erdgeschoss sowie die Galerie des 1. Obergeschosses soll für Veranstaltungen genutzt werden. Hier ist Platz für 25-50 Personen. In einem Anbau auf der Nordseite des Gebäudes werden die Küche, Toiletten sowie ein Abstellraum untergebracht. Die weiteren Geschosse können für Industrie-, Arbeits- und museale Ausstellungen genutzt werden.
Im Süden des Gebäudes befindet sich eine Terrasse mit Aussicht auf eine Streuobstwiese. Alle ursprünglich vorhandenen Fenster sollten wieder geöffnet werden.
Ritterhuder Mühle - Planzeichnung Grundriss I. und II. OG
Ritterhuder Mühle - Planzeichnung Grundriss III. und IV. OG
Die Beratungen in den politischen Gremien wurden im November 2004 zum Abschluss gebracht, wobei die Arbeit und der Einsatz der Arbeitsgruppe gelobt wurden.
Danach prüfte das Bauamt zusammen mit dem Architekten die rechtlichen Grundlagen für die vorgeschlagene Nutzung des Mühlengebäudes (Brandschutz, Versammlungsstättengesetz usw.), die Kosten der vorgeschlagenen Nutzungsvarianten sowie die Möglichkeiten der Beheizung der Mühle mit Strom aus einer Photovoltaikanlage.
Im Januar 2006 wurden zu dem baureifen Entwurf „Mühlenstumpf" ein Nutzungs- und Betreiberkonzept sowie die Kostenermittlung für Folge- und Betriebskosten gefertigt und abschließend der Bauantrag dem Landkreis zur Genehmigung vorgelegt.
Im März 2006 erteilte der Landkreis die Baugenehmigung.
Parallel zum laufenden Baugenehmigungsverfahren wurde mit dem der Heimat- und Bürgerverein Ritterhude e.V. der Trägerverein zur Bewirtschaftung des entstehenden Kulturdenkmals gefunden. Dieser Verein hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Nutzungsplanung und -organisation des Mühlengebäudes übernimmt.
Kommentar
Von der Arbeitsgruppe wurde ein attraktives Konzept für die Belebung des Ortskerns Ritterhude erarbeitet. Neben einer Verschönerung des Ortsbildes werden durch die geplanten Veranstaltungen auch das kulturelle Leben und die sozialen Kontakte im Ortsteil Ritterhude verbessert. Die rege Beteiligung der Ritterhuder Bürgerinnen und Bürger zeigt das Interesse an diesem Angebot.
Die Sanierung der Mühle ist ein zentraler Baustein der Ortskernsanierung in "Alt Ritterhude". Im Jahr 2006 können Fördermittel des Landes und des Bundes genutzt werden. Die Gemeinde Ritterhude muss 1/3 der Sanierungskosten tragen, 2/3 werden vom Land Niedersachsen und vom Bund übernommen. (Sabine Sameluck, Bauamt Gemeinde Ritterhude)